Väterchen Frost klopft schon bald an die Tür: Ja, langsam wird es richtig kalt und die frostigen Tage sind nicht mehr weit. Es ist daher höchste Zeit den Garten winterfest zu machen. Auch für uns! Das erste Mal dürfen wir unseren Garten für den Winter rüsten – und es ist keine Hexerei. Gesagt – getan:
Gartenwasser abdrehen
Zuerst widmen wir uns den Bewässerungsutensilien im Garten: Bevor die Gartenschläuche vom Frost erwischt werden und im schlimmsten Fall auffrieren, haben wir sie ausgeleert und eingerollt frostsicher verstaut. Das Gartenwasser brauchen wir nicht abdrehen, da wir einen selbstentleerenden Wasseranschluss haben, dem der Frost nichts anhaben kann.
Bewässerungsanlagen sind empfindlicher: Günstige Modelle, bei denen die Steuereinheit und das Magnetventil am Wasserhahn hängen, sollten demontiert und frostfrei überwintert werden. Professionelle Anlagen werden deaktiviert und die Zuleitungen, Magnetventile sowie Entlüftungsschrauben geöffnet, um ein Auffrieren zu verhindern.

Händisch gießen
Bevor die Bewässerung wintertechnisch verstaut ist, wird sie noch gebraucht: Vor allem immergrünen Pflanzen tut es gut, vor den kalten Tagen kräftig eingegossen zu werden, um eine Reserve aufzubauen. Im Winter ist es ratsam auch an den frostfreien Tagen alle paar Wochen händisch zu gießen – insbesondere Immergrünes, denn das läuft besonders Gefahr auszutrocknen.
Warum sind immergrüne Pflanzen so heikel? Über die Spaltöffnungen der Blätter verdunstet das Wasser auch im Winter – gleichzeitig können die Wurzeln die Pflanze aber nicht ausreichend versorgen, weil sie dem gefrorenem Boden kein Wasser entziehen können.
Dein Bambus spricht zu dir
Eine der immergrünen Pflanzen ist kommunikativ: Denn der Bambus rollt bei Wassermangel die Blätter ein um Oberfläche zu verringern und Verdunstung zu reduzieren. Das gibt uns die Möglichkeit sofort zu reagieren – wir werden unseren Bambus beobachten.
Aber nicht alle Pflanzen zeigen den Wassermangel so schnell – und hier heißt es: Noch genauer hinsehen. Denn bei immergrünen Pflanzen erkennt man erst Wochen oder Monate später an braunen Blättern und Nadeln, dass sie zu wenig Wasser hatten. Aber dann ist es schon zu spät.

Ab ins Warme
Bei uns auf der Terrasse gibt es derzeit drei Topfpflanzen: Apfel, Pfirsich und Hibiscus. Apfelbaum und Pfirsichbaum sollten den Winter überstehen. Der Hibiscus gehört im Winter ins Frostfreie – also haben wir ihn ins Warme gebracht. Grundsätzlich reagieren alle mediterranen Pflanzen, wie etwa Oleander, Oliven, Palmen und Citrusgewächse, die eigentlich in wärmeren Gegenden beheimatet sind, auf Minusgrade empfindlich. Über den Sommer gedeihen sie schön bei uns, über den Winter heißt es: Kälteschutz. Wichtig ist die Pflanzen noch vor den ersten Temperaturen unter Null hereinzuholen und auf Schädlinge zu überprüfen. Im Bedarfsfall sollten sie bekämpft werden, damit sich der Befall nicht über den Winter ausbreitet. Abgeblühte Blütenstände und verwelkte Sproßteile solltet ihr entfernen und am besten leicht zurückschneiden. Angekommen im Winterquartier brauchen die wetterempfindlichen Pflanzen ausreichend Licht und eine möglichst kühle Temparatur. Der klassische Keller ist nicht so gut geeignet, da er zu dunkel und zu warm ist. Optimal für fast alle Pflanzen sind 6-8 Grad. Dann können auch die Pflanzen ihre Winterruhe halten. Über den Winter heißt es: Nur spärlich gießen und nicht düngen – es ist Ruhezeit.

Warm ummantelt
Pflanzen im Garten und auf der Terrasse, die den Frost aushalten, könnt ihr – vor allem wenn der Platz nicht da ist – draußen stehen lassen und vor Ort schützen: Dünne Vliese, Strohlagen, Schilfmatten oder auch ganze Strohballen helfen den Schützlingen. Oft sind Dinge, die man ohnehin vor Ort hat, ausreichend: Laub und Reisig. Laub kann perfekt zum Abdecken verwendet werden, mit Reisig wird beschwert – und schon ist der Wintermantel vollständig. Mobile Pflanzen in Töpfen und Kübel mögen es im Winter an weniger exponierten Plätzen – der kalte Winterwind muss ihnen ja nicht direkt durch die Zweige blasen.

Gäste willkommen
Apropos Laub und Geäst: Auch Frühlingsgeophyten wie Schneeglöckchen und Krokusse profitieren vom wärmeren Boden – sie können früher austreiben und uns mit den ersten Lebenszeichen Freude bereiten. Aber nicht nur die Pflanzen freuen sich über Laub im Garten – auch viele Tiere finden darin Unterschlupf über die kalte Jahreszeit. Das klassische Beispiel ist der Igel, der sich über den Winter in Laub und Geäst zurück zieht. Viele Nützlinge kommen so über den Winter.
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