Naschgarten bei euch zuhause … klingt verlockend? Das dachten wir auch und legten vor ein paar Wochen einen Beerenobst-Naschgarten an. Seht hier, wie wir das in wenigen Schritten gemacht haben.
1. Standort für Naschgarten auswählen
Wo fühlen sich Beeren wohl? An einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Also legten wir unsere Beete (einmal Himbeeren und Brombeeren und einmal Ribisel/Johannesbeeren, Aroniabeeren und Taybeeren) in Reihenpflanzung in Nord-Süd-Richtung an. Dadurch sind sie ab dem Vormittag bis in den Abend frei besonnt. Nur Morgensonne können wir keine bieten, da die Beete vor unserer Hecke stehen, das ist aber nicht weiter schlimm. Auch der Halbschatten durch unsere Hasel macht gar nichts, denn Himbeeren und Brombeeren wachsen an Waldrändern und Waldlichtungen und kommen mit solchen Lichtverhältnissen gut klar.
2. Naschgarten anlegen
So – der Standort war entschieden. Nun ging es ans Eingemachte:
Grasnarbe entfernen
Wie reißt man eine Wiese gleichmäßig auf? Ihr borgt euch am besten eine Bodenfräse aus und lockert zuerst den Boden oberflächlich, dann geht ihr in die Tiefe. Ihr könnt aber natürlich auch mit Spaten und Schaufel arbeiten – je nachdem wie locker oder lehmig eure Erde ist.
(c) Grashüpfer, Grasnarbe entfernen Bodenverbesserung
Unser Gartenboden ist sehr lehmig. Damit unser Naschgarten gut gedeiht, holten wir Kompost von unserem Komposthaufen und arbeiteten ihn in die umgestochene Erde ein. Dieser so entstandene Ton-Humus-Komplex schafft ideale Wuchsbedingungen. Warum? Er speichert und bindet die Nährstoffe des Komposts an die mineralischen Bodenbestandteile der Gartenerde und das Wasser wird für die Pflanzen gut im Boden gehalten.
(c) Grashüpfer, Humus einarbeiten Obstgehölze einsetzen
Nun waren die Pflanzen dran: Für Himbeeren, Ribisel und Brombeeren hieß es raus aus den Töpfen und rein in die Erde.
Tipp: Lockert die Ballen vorsichtig bevor ihr sie in die Erde setzt. Dadurch wird das Wurzelwachstum in die umliegende Erde angeregt. Das bedeutet, die Pflanzen werden schnell standsicher und können ihren unterirdischen Lebensraum optimal erschließen.
Wichtig: Die Pflanzen brauchen ausreichend Abstand zueinander, damit zu allen Früchten genügend Licht kommt. Die Feuchtigkeit kann nicht an den Pflanzen anhaften und das Auftreten von Krankheiten wird dadurch reduziert.Unsere Kinder halfen beim Einsetzen gerne mit.
(c) Grashüpfer, Beeren einsetzen Gießen, gießen gießen
3. Rankhilfe für Naschgarten selbst bauen
Ribisel, Apfelbeeren und Jostabeeren sind standsicher, daher war keine Rankhilfe erforderlich. Bei den Himbeeren und Brombeeren sieht das schon anders aus. Also musste eine Stützhilfe her. Wie haben wir das gemacht? Seht hier:
- An den vier Beetecken schlugen wir Holzstangen in den Boden .
- Dazwischen zogen wir Spanndraht in Längsrichtung des Beetes in zwei Etagen.
- Mit U-Haken befestigten wir den Draht an den Holzstangen und an zusätzlichen kleinen schrägen Pflöcken im Boden.
Tipp: Sollte die Spannung nachlassen, könnt ihr die Pflöcke weiter in den Boden schlagen, die Konstruktion spannt sich damit wieder. Alternativ zum Spanndraht könnt ihr auch Spannschlösser aus dem Zaunbau verwenden.(c) Grashüpfer, Utensilien für Rankgerüst (c) Grashüpfer, Rankgerüst – Holzstangen (c) Grashüpfer, Rankgerüst – U-Hakerl montieren (c) Grashüpfer, Rankgerüst montieren (c) Grashüpfer, fertiges Rankgerüst für Naschgarten
Damit war unsere Rankhilfe für Himbeeren und Brombeeren auch schon fertig. Sobald die wenig stabilen Sträucher groß genug sind, können wir sie am Spanndraht fixieren. Dadurch sind die Ruten vor dem Wind geschützt und können nicht so leicht knicken.
Jetzt sind wir gespannt, wie reich die Ernte wird. Besonders die Kinder freuen sich schon auf die süßen Beeren.
Übrigens: Man kann die Naschbeeren auch ganz einfach auf dem Balkon in Blumentöpfe pflanzen: Jedes Gehölz in einen eigenen Topf und ihr werdet bald Freude an den Früchten haben.
Erzählt mal – wird bei euch im Garten auch genascht? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen.
Toll so ein Naschgarten! Bei uns gibt es auch einen Naschgarten, zwar klein aber mit gaaaaanz viel Auswahl. Dieses Jahr wird das erste mal richtig genascht!
Hallo Chris! Ja, das mit dem Naschgarten war schon längst überfällig 😉 Letztes Jahr hatten wir nur Erdbeeren – davon aber bis November reichlich ;-). Was wird es denn bei euch zu naschen geben? LG Michael
Moin Michael, also Erdbeeren sind natürlich ein Muss in jedem Naschgarten! Wir haben bei uns einen kleineren Bereich im Garten zum Naschgarten gemacht. Darin stehen mittlerweile etliche Säulen- und Zwergobstbäume wie div. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Mirabellen, Pfirsicher und Nektarinen. Außerdem div Heidelbeersträucher, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren. Sonst gibts noch im restlichen Garten verteilt eine Feige, Weintrauben und Physalis.
Aber wir sind nicht auf Ertragsmaximierung aus sondern eher darauf unserer kleinen Gärtnerin möglichst viel verschiedenes zum naschen zu zeigen. Wir sind sehr gespannt was es dieses Jahr so alles zu ernten gibt.
Hallo Chris, klingt toll. Wünschen euch eine gute Ernte! Wir sind schon gespannt. LG Michael