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Gemüsebeet in Planung (2): In vier Schritten zum Gemüsebeet-Plan

Mischkultur, Starkzehrer, Schwachzehrer, Tiefwurzler, Flachwurzler – das Anlegen eines Gemüsebeetes kann ganz schön kompliziert klingen. Muss es aber nicht sein. Dennoch – ein gelungenes Gemüsebeet beginnt mit einer gut überlegten Planung. Und dafür ist jetzt im März die beste Zeit.

Seitlich von unserem Haus planen wir unser Gemüsebeet anzulegen. Im Herbst haben wir die Erde unseres zukünftigen Beetes bereits umgestochen und aufgelockert. Jetzt haben wir uns überlegt, was wir wo genau anbauen möchten.

Frage 1: Was möchte ich ernten?

Diese Frage dreht sich ums Wesentliche: Was isst man gern? Was möchte man ernten und wie viel davon?

Frage 2: Wie groß ist mein Gemüsebeet?

Ihr solltet euch eine grobe Skizze eures Beetes anlegen, um besser planen zu können. Je größer ein Beet ist, desto mehr kann man damit machen, aber auch kleine Flächen geben viel her. Die Länge ist variabel, die Breite ist mit einem bis eineinhalb Metern optimal. Ein Wasseranschluss in der Nähe schafft eine gute Ausgangsposition.

Frage 3: Monokultur oder Mischkultur?

Mischkultur bedeutet, dass verschiedene Pflanzen ins gleiche Beet gesetzt werden. Da wir gerne naturnah gärtnern, nehmen wir uns hier die Natur als Vorbild. Monokulturen gibt es in der Natur nicht und Mischkulturen haben viele Vorteile. Der Nährstoffgehalt des Bodens kann zum Beispiel besser ausgenützt und Krankheitserreger sowie Schädlinge können leichter abgewehrt werden. Dabei ist nur zu beachten, dass es Pflanzen gibt, die besser miteinander harmonieren und welche, die sich gegenseitig stören. Mit dem Bekenntnis zur Mischkultur ersparen wir uns die Frage, ob wir neben der Hauptkultur auch Vor- und Nachkulturen setzen. Hat man nur eine Gemüsesorte im Beet (Hauptkultur) kann man, um den Boden optimal auszunützen, vor und nach der Hauptkultur Gemüse ansetzen, das früher bzw. später als die Hauptkultur reif wird. Aber bei der Mischkultur erübrigen sich diese Überlegungen.

Frage 4: Welche Nachbarn?

Mischkultur bedeutet aber auch, genauer auf den Nachbarn zu schauen. Denn meistens ist es nicht egal, wer neben wem wächst. Daher lohnt sich ein Blick darauf, welche Gemüsesorten miteinander harmonieren und welche nicht. Dabei geht es um Sorten, die das Wachstum der anderen behindern oder fördern sowie um den Boden, der nährstoffreich bleiben soll. Auch Blumen zwischen den Gemüsesorten wirken sich positiv aus. Sie lockern das Beet auf, können Schädlinge vertreiben und locken fleißige Insekten wie Bienen an.

Starkzehrer – Mittelzehrer – Schwachzehrer

Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer sind Bezeichnungen für den Grad an Nährstoffansprüchen einer Pflanze. Starkzehrer brauchen viele, Mittelzehrer mäßig viele Nährstoffe und Schwachzehrer sind genügsam und kommen mit wenigen Nährstoffen aus. Um den Boden nicht auzulaugen und alle Pflanzen optimal mit Stickstoff versorgt zu wissen, sollte man die Gruppen mischen. Zu den Starkzehrern zählen z. B. Kartoffeln, Tomaten, Erdbeeren, Sellerie, Rhabarber und verschiedene Kohlarten. Zur Gruppe der Mittelzehrer gehören z. B. Paprika, Zucchini, Gurken, Salat, Karotten und Zwiebel. Schwachzehrer sind z. B. Kräuter, Bohnen, Erbsen und Radieschen.

Pflanzenfamilie

Auch was die Pflanzenfamilien betrifft, ist Vielfalt gefragt. Denn mehrere Gemüsesorten aus der gleichen Familie sollten nicht nebeneinander stehen. Auch als Folgekultur sollte nicht die gleiche gewählt werden, sondern Gemüse aus einer anderen Pflanzenfamilie. Welches Gemüse aus welcher Pflanzenfamilie stammt, findet man in guten Gartenbüchern. Anbei eine kleine Übersicht ausgewählter Gemüsesorten:

Pflanzenfamilie Gemüsesorte
Kreuzblütler Radieschen, Rettich, Kohlrabi, Kohl, Meerrettich
Doldenblütler Karotte, Sellerie, Fenchel, Pastinake Petersilie, Dille
Hülsenfrüchte Erbse, Bohne
Liliengewächse Zwiebel, Lauch, Schnitt- und Knoblauch, Spargel
Gänsefußgewächse Spinat, Rote Rüben, Mangold
Korbblütler Schwarzwurzeln, Salate, Endivien, Chicorée, Radicchio
Nachtschattengewächse Tomate, Paprika, Melanzani, Kartoffel
Kürbisgewächse Gurke, Kürbis, Melone, Zucchini

Tief- und Flachwurzler

Um es den Pflanzen noch einfacher zu machen, könnt ihr noch darauf achten, ob es sich um Tief- oder Flachwurzler handelt. Denn wenn man sie abwechselnd setzt, kommen sie sich unter der Erde nicht in die Quere. Zu den Tiefwurzlern zählen Bohnen, Endivien, Karotten, Kürbis, Porree, Mangold, Paprika oder  Tomaten. Zu den Flachwurzlern gehören Erbsten, Feldsalat, Gurken, Kartoffeln, Kohlrabi, Mais, Spinat oder Radieschen.

Wer sicher gehen möchte, dass Pflanzen auch zusammenpassen, der findet im Internet zuhauf Listen mit „guten Nachbarn“ und „schlechten Nachbarn“.

Unser zukünftiges Beet

Viel Theorie? Gut, dann erklären wir mal, wie wir unser Beet anlegen möchten:

Wir haben uns für folgende Pflanzen entschieden:

Beet 1: Mais – Tagetes – Tomaten – Spinat – Salat – Gurken – Paprika

Beet 2: Karotten – Zwiebeln – Kapuzinerkresse – Kartoffeln – Tagetes – Knoblauch

Beet 3: Mangold – Radieschen – Buschbohnen – Erbsen – Zucchini – Sellerie – Porree

Beet 4: Erdbeeren – Schnittlauch – Petersilie – Dille – Kürbis

Warum haben wir das so gemacht?

Wir haben Pflanzen gewählt, die uns schmecken und gut miteinander harmonieren. Augenmerk haben wir darauf gelegt, dass alle Gemüsesorten genug Lichteinfall erhalten und nicht zu stark dem Wind ausgesetzt sein werden. Wir haben auch berücksichtigt, welche Sorten mehr Platzbedarf haben. Zusätzlich werden wir Tagetes und Kapuzinerkresse setzen – diese Pflanzen vertreiben Schädlinge. Hoffentlich :-).

(c) Grashüpfer, Gemüsebeet-Plan

Habt ihr auch einen Gemüsebeetplan? Wir freuen uns etwas über eure Pläne und Erfahrungen zu hören.

 

 

 

 

1 Kommentar zu “Gemüsebeet in Planung (2): In vier Schritten zum Gemüsebeet-Plan

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